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Innovation

Wo kann ich in den Niederlanden drucken (oder kopieren)? Nicht mehr nur in der Bibliothek oder im Copyshop

30/6/2022
Print-Bibliothek

Vor Corona ging man als Niederländer, der im Besitz eines eigenen kaputten Druckers oder gar keines Druckers war, in eine Bibliothek, um einen Ausdruck zu machen. Nicht weniger als 417 niederländische Bibliotheken hatten eine Druckeinrichtung. Dies ermöglichte es Ihnen, einfach zu drucken. Während der Corona-Krise war die Frage 'wo kann ich drucken' viel schwieriger zu beantworten.

Druckdienste weiten sich von der Bibliothek auf den Einzelhandel und den Supermarkt aus

Viele Heimarbeiter erkannten, dass das Drucken im Home Office doch sinnvoll ist. Schüler und Studenten druckten jedoch schon vor der Corona-Ära gerne an ihrer Bildungseinrichtung. Früher waren die Schulgebäude gelegentlich geöffnet, halb geöffnet oder ganz geschlossen. Auch die Bibliotheken beschränkten sich auf ihre Kernaufgaben. Drucken war nicht mehr oder nur noch ohne Hilfe von Bibliotheksmitarbeitern erlaubt. Nach Dezember schlossen auch die Kopierläden, soweit sie sich noch in der Innenstadt befinden, als nicht systemrelevante Geschäfte ihre Türen.

Die einzigen, die der Krise entkommen sind, waren Supermärkte. Hier liefen die Kopierer weiterhin reibungslos. Einige Supermärkte, wie z. B. SPAR , erweiterten sogar ihr Angebot um das Drucken. Sie profitierten auch von längeren Öffnungszeiten als z. B. Bibliotheken und ein Copyshop. Auch in bestimmten Convenience Stores wie Primera & Bruna ist es möglich, zu drucken. In gewissem Sinne übernahmen Supermärkte und Convenience Stores die soziale Aufgabe von Bibliotheken. Deshalb werden auf der Website Waarkanikprinten.nl sowohl Bibliotheken als auch Convenience Stores gemeinsam aufgeführt.

Die Cloud macht das Drucken überall möglich

Möglich wird diese neue Form der Dienstleistung durch ein technisches Novum: die Cloud . Zum einen speichern Nutzer mit ihrem Computer Dokumente in ihrer iCloud oder Google Drive. Der große Vorteil: Sie können sie überall auf ihrem Handy öffnen. Zweitens ist es heute möglich, einen Druckauftrag zu Hause abzugeben und an anderer Stelle abzuholen. Der Druckauftrag "liegt" dann für Stunden oder sogar ein paar Tage in der Cloud, bis man ihn am (nächsten) Drucker abholt. Drittens: Laut Zahlen des Suchmaschinengiganten Google bevorzugen Verbraucher es zunehmend, von ihrem Smartphone aus zu drucken. Und das ist nun auch über die Cloud möglich.

Einfache Ausdrucke und Kopien noch die Domäne der Bibliothek nach Covid ?

Müssen Bibliotheken um ihre (Markt-)Position fürchten, wenn es um einfache Ausdrucke und Kopien geht? Es scheint nicht so zu sein. Die Bibliothek ist sehr anpassungsfähig. Niederländische Bibliotheken wollen gesellschaftlich relevant sein. Erstens haben Bibliotheken schnell Ausleihsysteme eingerichtet, bei denen man digital reservieren und Bücher nach Vereinbarung abholen konnte. Zweitens haben Bibliotheken während der Krise immer mehr digitale Publikationen ausgeliehen. Drittens wollen Bibliotheken, wie die Bahnhofslounges und Starbucks, ein zweites Zuhause sein.

Neben der Anpassungsfähigkeit von Bibliotheken zeigen Untersuchungen, dass nicht weniger als 36 % der zahlreichen (1.286!) Bibliotheksstandorte in den Niederlanden über eine Druckmöglichkeit verfügen. Diese ist in erster Linie für Mitglieder, steht aber zunehmend auch Gästen oder Passanten offen. Und das ist gut so: eine Bibliothek mitten in der und für die Gesellschaft.

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